Whistleblower



Predigt am 02.02.2020 zu Offenbarung 1, 9-18


Ihr Lieben,
ich möchte euch heute zum Einstieg ein bisschen was über Edward Snowden erzählen. Edward Snowden ist ein sogenannter Whistleblower. Das bedeutet jetzt nicht, dass er mit einer Trillerpfeife eine Menge Lärm verursacht. Jedenfalls nicht im wörtlichen Sinn. Im übertragenen Sinn stimmt die Übersetzung schon, denn ein Whistleblower ist jemand, der Hinweise gibt, enthüllt und aufdeckt. Und das nicht gerade leise und vorsichtig. 

Snowden hat jahrelang für den US-amerikanischen Geheimdienst gearbeitet, für die CIA und die NSA, und hat im Zuge seiner Arbeit mitbekommen, dass diese Behörden weltweit Menschen ausspionieren. Irgendwann meldete sich sein Gewissen. Snowden war der Meinung, dass diese absolute Kontrolle nicht in Ordnung ist und dass es uns Menschen die Freiheit nimmt. Er war der Meinung, die Menschen müssten wissen, was da passiert und gab eine Menge vertraulicher Informationen an die Presse weiter, damit diese Informationen veröffentlicht würden. Das geschah im Jahr 2013. Snowden lebt seitdem in Russland im Exil. Er würde gerne in die USA zurückkehren und sich dort sogar einem Gerichtsverfahren stellen, allerdings sagt er, dass er nicht mit einem fairen Verfahren rechnen kann. Im besten Fall würde er wohl lebenslang ins Gefängnis wandern.

Ich muss gestehen: Ich finde diesen Mann beeindruckend. Er gibt ein bequemes Leben auf, einen sicheren Job, ein gutes Einkommen, ja sogar in großen Teilen seine Freiheit, nur weil es ihm wichtig ist, für seine Überzeugung einzustehen. Weil es ihm wichtig ist, das Gute, das Richtige zu tun. 
Johannes, der Verfasser der Offenbarung, ist ein ähnlich beeindruckender Mensch. Auch er hält nicht den Mund, als er sieht, dass Unrecht geschieht. Auch er steht ein für das Richtige, für das Gute. Und nicht nur er alleine. Viele Christinnen und Christen damals haben sich getraut, von Jesus Christus und von Gottes Liebe zu erzählen. Viele haben sich damals getraut, den römischen Kaiser NICHT als Gott anzureden oder sogar anzubeten.

Johannes hat sich getraut, das römische Reich zu kritisieren und die christliche Botschaft zu verbreiten. Was er nicht hätte dürfen. Dazu versucht er mit seiner Schrift Trost in einer für Christinnen und Christen schweren Zeit zu spenden. 

Und weil er die Klappe nicht halten konnte, haben ihn die römischen Behörden auf die Insel Patmos verbannt. Im Grunde war das ganz ähnlich wie bei Edward Snowden. Auch der hat sich nicht freiwillig ins Exil begeben, sondern war in Russland gestrandet, weil die USA seinen Reisepass annulliert hatten. Ich finde, Johannes ist wie Edward Snowden ein Whistleblower, der Hinweise gibt, enthüllt und aufdeckt. Er schreibt darüber, was alles in der Welt schiefläuft und woher die Rettung kommt. 
Dazu passt übrigens auch die Textform, die Johannes benutzt: die Apokalypse. Das Wort kommt vom griechischen Wort apocalypsis, das „Enthüllung“ bedeutet. Ich sag doch: Johannes war ein Whistleblower.

Allerdings geht Johannes doch etwas vorsichtiger vor als Edward Snowden. Johannes schreibt nämlich verschlüsselt. Die ganzen Visionen in seiner Apokalypse enthalten versteckte Botschaften, die damals nur von Eingeweihten, also von Christinnen und Christen verstanden wurden. Johannes beschreibt und kritisiert, wie es in der Gesellschaft zugeht und er will den Christinnen und Christen Trost bringen, ihnen Mut machen. Allerdings „versteckt“ er seine Aussagen in bildgewaltigen Visionen. 
Was nicht bedeutet, dass Johannes weniger mutig ist als ein Edward Snowden. Johannes riskiert durchaus sein Leben, indem er für das Gute, das Richtige, das Christliche einsteht.

Nun gibt es ja auch bei uns durchaus Dinge, die zu kritisieren sind, und damit meine ich nicht unbedingt die gnadenlose weltweite Überwachung durch Geheimdienste. Auch in unserer eigenen kleinen Welt gibt es genug, das falsch ist, oder ungerecht, oder uns die Freiheit nimmt. Es geht doch schon damit los, wie wir miteinander umgehen. Ich hatte vor ein paar Tagen ein Gespräch mit einem unserer Kommunalpolitiker, der sagte: „Du kannst heute gar nicht mehr über Politik diskutieren, ohne dass es gleich persönlich, beleidigend und aggressiv wird.“ Ich muss ihm da aus meiner Erfahrung heraus Recht geben. Und leider betrifft das nicht nur politische Diskussionen, sondern auch ganz viele andere Bereiche unseres Lebens.

Was wir da brauchen sind Whistleblower, die den Mund aufmachen und laut und deutlich sagen: So geht es nicht!

"Schreibe in ein Buch, was du siehst, und schicke es an die sieben Gemeinden“, sagt der Geist Gottes zu Johannes. Und mir sagt der Geist Gottes: Folge diesem Beispiel! Mach den Mund auf, wenn irgendwo Unrecht geschieht!

Und ich antworte dann immer ganz schnell: „Keine Chance! Wer weiß, was ich dann einstecken muss.“ Ich habe es gerne bequem und wenn ich den Mund aufmache und Unrecht kritisiere, dann wird es mit großer Wahrscheinlichkeit unbequem für mich. Ich werde zwar nicht gleich ins Exil oder in die Verbannung müssen, aber ich kann schon mit einer Menge Gegenwind Rechnen. Immerhin leben wir heute in Zeiten, in denen Politiker erschossen werden, nur weil sie rechtsextreme Bewegungen in unserem Land kritisieren.
Aber auch dazu steht etwas in unserem Bibeltext: Hab keine Angst.
Das ist übrigens etwas, das wir immer wieder aus der Bibel zu hören bekommen, wenn es um ganz wichtige Angelegenheiten geht: 
„Hab keine Angst“ oder „Fürchte dich nicht“. Ich weiß, ganz oft haben die Menschen erstmal Angst vor Gottes gewaltiger Präsenz. Aber auch vor den Aufträgen, die wir von Gott erhalten. Aber egal, ob wir uns nun vor einem überwältigenden Gott fürchten oder vor überwältigenden Aufgaben, die Aussage bleibt: hab keine Angst!
(Und wo ich jetzt so darüber nachdenke, fällt mir ein, dass unsere Kirchengemeinderätin, die mit mir zusammen den Heilungssegen macht, euch das ebenfalls immer sagt, wenn sie euch salbt und segnet: „Hab keine Angst“.)

Gott schickt uns Menschen also nicht nur los, um gegen all das Unrecht und all das Böse in der Welt anzugehen. Gott macht uns auch Mut. Und tröstet uns, wenn es mal nicht so läuft. Gott lässt uns ja nicht alleine loslaufen, denn Gott geht mit.

Einerseits hat Gott also schon einen Auftrag für uns, der es in sich hat: Geht los und erzählt von meiner Liebe. Geht los und steht für diese Liebe ein. Macht den Mund auf, wenn Dinge passieren, die diese Liebe mit Füßen treten. Und lasst euch bloß nicht einschüchtern! Werdet zu Whistleblowern! 

Aber Gott hat uns noch mehr zu sagen: Lass dich nicht einschüchtern, denn du bist nicht alleine. Ich bin ja auch noch da. Ich gehe mit und berate, führe, leite, unterstütze, tröste und heile dich! Auch wenn man versucht, dich fertigzumachen, gib nicht auf, denn das Heil, das ich bringe, hat ja schon angefangen. Du bist ja nicht die erste und auch nicht die einzige, die sich gegen Ungerechtigkeit wehrt. Du bist weder die erste noch die einzige, die für das Gute und das Richtige einsteht. 
Das Heil ist überall auf der Welt schon präsent, aber es braucht Menschen, die damit weitermachen, damit das Heil sich am Ende komplett durchsetzt. „Vollendet wird“ ist der Begriff im Kirchendeutsch.

So, jetzt habe ich ganz viel über Johannes, seine Apokalypse und über Whistleblower erzählt. Aber die Botschaft, die ich aus diesem Bibeltext heraushöre, lässt sich im Grunde in zwei kurzen Sätzen zusammenfassen:

1. Lebe aus der Liebe heraus!
2. Hab keine Angst, für diese Liebe auch einzutreten!

Und genau das werde ich versuchen. 








Kommentare

  1. weil ich so sauer war, als ich entdeckte, dass mein Mann eine Affäre außerhalb unserer Ehe hatte, als ich ihn konfrontierte. Er schlug mich und warf mich und meine Tochter aus dem Haus, das es war Als wäre mein Leben ein Albtraum vor meinem eigenen Auge. Ich weiß nicht, was mir in den Sinn kam, online zu gehen. Also suchte ich nach Hilfe, dann sah ich verschiedene Zeugnisse über Dr.Wealthy, wie er seinen Leuten half, dorthin zurückzukehren, EX oder Wie er in der Lage war, die Freude im Leben der Menschen wiederherzustellen, also entschied ich mich, mit ihm in Kontakt zu treten. Er sagte mir, was ich tun musste. Ich tat alles, was er mir bis zum letzten Brief sagte, und nach allem, was er sagte, wird mein Mann Kontakt aufnehmen Bei mir innerhalb von 48 Stunden hat er nur gesagt, mein Mann habe Kontakt zu mir aufgenommen und mich gebeten, ihm zu vergeben, dass er nicht wusste, was über ihn gekommen ist, und mir versprochen, dass es nie wieder passieren wird, jetzt sind wir alle wieder als glückliche Familie zusammen Dank geht an Dr.Wealthy und seinen mächtigen Zauber, der mir hilft, meinen Ehemann zu bekommen Band. Wenn Sie das gleiche Problem oder etwas anderes haben, können Sie sich unter seiner E-Mail-Adresse an Dr.Wealthy wenden

    E-MAIL: wealthylovespell@gmail.com oder kontaktieren Sie ihn über seine

    WhatsApp-Konto: +2348105150446

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