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Es werden Posts vom Mai, 2020 angezeigt.

KIRCHE

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Predigt am 31.05.2020  zu Apostelgeschichte 2, 1-13 Ihr Lieben, es ist Pfingsten und an Pfingsten feiern wir den Geburtstag der Kirche.  Jetzt stellt euch aber mal vor, ihr hätte keine Ahnung, wer oder was die Kirche überhaupt ist. Ihr seht dieses Wort mit den Buchstaben K-I-R-C-H-E und wollt jetzt aber wissen, was es damit auf sich hat. Wer ihn noch zu Hause im Regal stehen hat kann in den Volks-Brockhaus schauen (Ein Lexikon). Leider kann ich euch nicht sagen, was der Volks-Brockhaus zu Kirche sagt, denn ich habe keinen im Regal stehen. Aber es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten. Wir könnten zum Beispiel das Internet befragen. Ich habe mal das Wort in eine Suchmaschine eingegeben, also gegoogelt, und raus kamen als erstes Schlagzeilen wie diese hier: „Kirchen in München: Corona-Regeln im Gottesdienst“. Gleich darunter wurde mir ein Wikipedia-Artikel angeboten. Wikipedia ist ja sozusagen der Volks-Brockhaus des Internets. Wikipedia liefert mir zwei Arten von K

Betet! Aber leise.

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Predigt am 17.05.2020  zu Matthäus 6, 5-15 Ihr Lieben, unsere Inselbevölkerung hat ja so ihre eigenen Gewohnheiten. Zum Beispiel, dass wir uns hier nie die Hand geben. Das war auch schon vor Corona so. Mir hatte man kurz nach meinem Umzug auf die Insel erklärt, dass es dafür zwei Gründe gäbe. Der eine Grund ist, dass man sich auf so einer kleinen Insel ständig über den Weg läuft und dann käme man aus dem Händeschütteln ja gar nicht mehr raus. Also wird nur bei An- und Abreise die Hand gegeben. Ich habe mich schnell an diese Eigenehit gewöhnt, mit dem Ergebnis, dass ich durchaus schief angeguckt wurde, wenn ich zum Pastorenkonvent auf dem Festland war und meine Hände in den Hosentaschen steckenblieben, wenn ich einen Raum betrat. Ich kam gar nicht auf die Idee, jemandem die Hand zu schütteln. Und daran ist nicht nur das Leben auf Helgoland schuld. Ich habe noch nie gerne anderen Menschen die Hand gegeben. Der zweite Grund für das Nicht-Hände-Schütteln sei, dass früher ja

Perspektive auf den Kopf gestellt

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Predigt am 10.05.2020  zu 2. Chronik 5, 2-14 Ihr Lieben, vor ein paar Wochen schon ging es mir so, dass ich Filme mit ganz anderen Augen gesehen und auch Bücher ganz anders gelesen habe. In einem Krimi wurde von vielen Menschen erzählt, die durch die Londoner Innenstadt strömten und von einer Gruppe Jugendlicher, die sich eng zusammendrängte, um sich gemeinsam etwas anzusehen. Mir schoss sofort der Gedanke durch den Kopf: Das dürfen die doch gar nicht! Die Beschreibung dieser Stadtszene kam mir total unwirklich vor, weil unsere Realität im Moment einfach eine ganz andere ist. Auch Bibeltexte lese ich inzwischen ganz anders, weil das Coronakrisenleben seine Spuren hinterlässt. Ich habe über den 1. Mai ganz viel Nachrichten geschaut und noch mehr gelesen, um darüber informiert zu sein, was denn jetzt alles wieder erlaubt ist und unter welchen Auflagen. Gottesdienste dürfen wieder gefeiert werden. Aber nur mit begrenzter Personenzahl. Dann kamen unter der Woche noch

Systemrelevant

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Predigt am 03.05.2020  zu Johannes 15, 1-8 Ihr Lieben, am Feigenbaum im Pastoratsgarten sind schon die ersten kleinen Feigen zu sehen. Der Baum hat zwar noch kein einiges Blatt, aber dafür kommen die Früchte schon. Skurril! Aber es ist eben noch nicht so ganz richtig Frühling hier. Wenigstens kann ich mich jetzt schon auf leckere Feigen im Sommer freuen. Es sei denn, ich kappe die Zweige, an denen die kleinen Feigen hängen. Dann gibt‘s im Sommer keine Feigen zum Nachtisch, denn dann vertrocknet der Zweig samt den Früchten dran. Wenn ich den Zweig vom Baum trenne, dann wird die kleine Feigen nicht weiterwachsen und reif werden.   Dasselbe gilt für Äpfel, Birnen, Kirschen oder für die Weintrauben, von denen der Bibeltext spricht. Wenn wir die Zweige vom Baum trennen, oder die Reben vom Weinstock, dann war‘s das mit den Früchten. Und dann ist auch der Zweig im Grunde wertlos. Er erfüllt seinen Zweck ja nicht mehr. Was soll man auch mit einem vertrockneten Zweig? Der e