Das Gleichnis vom großen Hummer - Kinderpredigt


(Kinderpredigt vom 08.07.2018 zur Tauferinnerung)

Zu Beginn ein paar erklärende Worte: Bei uns gibt es keinen Tauferinnerungsbaum mit Äpfeln oder Birnen, sondern ein Fischernetz mit Holzhummern. Deshalb erschien es mir dann auch logisch, dass ich als Kinderpredigt eine Hummergeschichte erzähle.
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Im tiefen, weiten Meer lebte vor sehr, sehr langer Zeit ein großer Hummer. Eine ganze Weile war er ganz zufrieden mit sich und seinem Leben im Meer.

Aber dann begann er, sich einsam zu fühlen so ganz alleine in dem großen weiten Ozean. Deshalb beschloss der Hummer eines Tages, ganz viele Kinder zu bekommen und eine große Familie zu gründen. Der große Hummer bekam so viele Kinder, dass wir Menschen sie gar nicht zählen könnten. 

 

Der Hummer wurde zu einer Hummermutter. Und die Hummermutter kannte die Zahl ihrer Kinder ganz genau. Sie kannte auch jeden einzelnen Namen ihrer Hummerkinder. Sie kannte jedes einzelne Hummerkind ganz genau und hatte es furchtbar lieb.

 

Wusstet ihr, dass Hummer nicht schwimmen können? Sie krabbeln über den Meeresboden, aber sie fühlen sich da auf dem Meeresboden sehr wohl. Hummer sind übrigens auch ganz friedliche Tiere. Sie haben zwar diese großen Scheren, aber die setzten sie nur ein, wenn ein anderer Hummer sich zu nahe an sie herandrängelt. Dann benutzen sie die großen Scheren, um den anderen Hummer wegzuschubsen.

 

Die kleinen Hummer krabbelten also die meiste Zeit ganz friedlich über den Meeresboden und die Hummermutter passte auf sie auf.

 

Ab und zu wurde es allerdings gefährlich, denn die Hummer hatten Feinde. Das waren Fische wie der Kabeljau, der Schellfisch oder die Flunder. Wenn die also plötzlich angeschwommen kamen, dann beschützte die Hummermutter ihre kleinen Hummerkinder. Sie sammelte sie alle ganz schnell ein und versteckte sie in einer Höhle.

 

Manchmal kam es allerdings vor, dass ein Hummerkind einfach davonkrabbelte, weil es dachte, dass es nicht mehr mit der Hummermutter und den anderen Hummern zusammen sein wollte. Es wollte sich lieber alleine auf den Weg machen und die Unterwasserwelt erkunden. Dann wurde die Hummermutter ganz traurig, denn sie hatte ihr Hummerkind furchtbar lieb und wollte doch, dass es bei ihm blieb. Die Hummermutter wusste immer ganz genau, wenn eins ihrer Kinder fehlte, denn sie kannte ja jedes mit Namen.

 

Oft passierte es aber, dass das Hummerkind, das sich alleine auf den Weg gemachte hatte, traurig wurde, weil es nun ganz alleine war. Es fühlte sich einsam und es hatte nun niemanden mehr, der es beschützte und tröstete. Wenn solch ein Hummerkind dann wieder zurück wollte zur Hummermutter und den anderen kleinen Hummern, dann durfte es jederzeit zurückkommen. Die Hummermutter freute sich sehr, wenn ein Hummerkind, das sie verlassen hatte, wieder nach Hause kam. 

 

Genauso ist es mit Gott und den Menschen. Wenn wir getauft werden, dann gehören wir zu Gott und werden Teil einer großen Familie. Wir sind Gottes Kinder. Gott kennt alle unsere Namen. Gott liebt uns wie die Hummermutter ihre kleinen Hummer liebt. Gott möchte uns vor Gefahr beschützen und uns trösten, wenn wir traurig sind. Wenn ein Mensch getauft wird, sagt Gott: „Du gehörst jetzt zu mir, du bist jetzt ein Teil meiner Familie, ich habe dich sehr, sehr lieb. Und egal, was du tust: Ich werde nie aufhören, dich liebzuhaben.“





 


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