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Es werden Posts vom November, 2019 angezeigt.

Tür zu?

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Predigt am 24.11.2019   zu  Matthäus 25, 1-13 Ihr Lieben, seid ihr schon einmal so spät dran gewesen, dass es endgültig zu spät war? Die Tür war zu und man hat euch nicht mehr reingelassen? Ich habe schon ein paar solcher Erfahrungen in meinem Leben gemacht. Nicht immer stand ich buchstäblich vor verschlossenen Türen, aber zu spät dran war ich öfter. Mir ist zum Beispiel die Dünenfähre vor der Nase weggefahren, weil ich zu spät dran war. Und zu spät dran war ich, weil ich auf halbem Weg zum Fähranleger festgestellt hatte, dass ich nochmal zurück musste. Ich hatte das Portemonnaie vergessen! Sowas ist grundsätzlich kein Weltuntergang, denn spätestens eine Stunde später fährt die Dünenfähre ja wieder. Meistens fährt sie ja sogar halbstündlich. (Wenn man allerdings ein Flugzeug erreichen muss, dann ist das nicht so klasse, wenn man die Dünenfähre verpasst.) Als ich fast meine mündliche Abiprüfung vermasselt hätte, weil ich zu spät dran war, wäre das durchaus ein Weltu

Wir kommen wieder

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Predigt am 17.11.2019   zu  Hiob 14, 1-17 Ihr Lieben, Geranien kommen wieder! Das habe ich gelernt, als ich im Sommer einen Geburtstagsbesuch machte und wir uns draußen auf dem Balkon über Blumen unterhielten. Geranien kann man zurückschneiden und auf dem Dachboden überwintern lassen. Pflanzt man sie im Frühjahr wieder draußen ein, treiben sie neu aus. Ich hatte bis dahin meinen Geranien nie eine Chance gegeben. Bei mir fliegen sie spätestens im November auf den Komposthaufen. Die Blumenkübel werden dann mit Tannen- oder Kiefernzweigen bestückt, damit sie im Dezember schön adventlich aussehen. Allerdings gibt es im Helgoländer Pastoratsgarten durchaus Blumen, die wiederkommen. Im November hat man davon noch keine Vorstellung, bei all den kahlen Zweigen und dem toten Laub auf dem Boden. Aber im Frühling machen Schneeglöckchen, Krokusse, Osterglocken und Tulpen den Pastoratsgarten richtig bunt. Das Leben kehrt zurück. Jedes Jahr. Dass Pflanzen wiederkommen, hat

Einfach mal das Gegenteil tun

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Predigt am 10.11.2019   zu  Lukas 6, 27-38 Ihr Lieben, was da von uns im Lukasevangelium verlangt wird, ist eine Methode aus der Psychotherapie mit dem Namen „Paradoxe Intervention“. Was soviel heißt wie „Widersprüchliches Eingreifen.“ Man tut das Gegenteil von dem, was das Gegenüber erwarten würde.   Ich habe dazu ein nettes Beispiel für euch aus einem Film, den ich gestern Abend gesehen habe: „Die Tribute von Panem“, Teil 1. Der Film spielt irgendwann in der Zukunft. Nordamerika ist inzwischen ein Land, das in 12 Distrikte aufgeteilt ist und durch eine Diktatur regiert wird. Ausbeutung der Bevölkerung ist an der Tagesordnung. Einen Aufstand hat es schon gegeben, der aber niedergeschlagen wurde. Als Mahnung und um weitere Aufstände zu verhindern, gibt es die sogenannten Hungerspiele, einen Wettkampf auf Leben und Tod, zu dem aus jedem Distrikt ein junger Mann und eine junge Frau entsandt werden. Am Ende gewinnt, wer es geschafft hat zu überleben. Aus Distrikt

Bündnisfall

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Predigt am 03.11.2019   zu  1. Mose, 8, 18-22. 9, 12-17 Ihr Lieben, Gott hat versprochen: Nie werden aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Ich sage: Doch, werden sie!   Aber nicht, weil Gott sein Versprechen bricht, sondern weil wir Menschen die Erde zerstören. „Internationale Raumstation, Kommandant der Expedition 57, Alexander Gerst, 25. November 2018, 400 km über der Erdoberfläche.“  So endet eine Videoaufzeichnung von eben diesem Kommandanten. Die Augsburger Allgemeine hatte darüber berichtet: (…)  Der Kommandant der Expedition 57 beginnt mit den Worten: ‚Liebe Enkelkinder, ihr seid noch nicht auf der Welt und ich weiß nicht, ob ich euch jemals treffen werde, deswegen habe ich beschlossen, euch diese Nachricht hier aufzuzeichnen.‘ Gerst entschuldigt sich bei seinen zukünftigen Enkeln und zugleich den kommenden Generationen, dass wir ihnen unseren blauen Planeten ‚nicht gerade im besten Zustand hinterlassen werden‘.