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Es werden Posts vom Februar, 2020 angezeigt.

Tischgemeinschaft

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Predigt am 29.02.2020  zu Psalm 23, 5 Ihr Lieben, ich möchte euch heute von einem Freitagnachmittag erzählen, an dem wir mit den Seniorinnen und Senioren im sogenannten Klausenclub zusammengesessen haben. Der Klausenclub heißt so, weil unsere Seniorinnen und Senioren sich in den Wintermonaten einmal wöchentlich in der Klause unseres Gemeindehauses zu Kaffee und Kuchen und ein bisschen Programm zusammenfinden. So auch am 24. Januar. Ich habe, wie fast immer, das Treffen des Klausenclubs mit einer kleinen Andacht begonnen. Zu diesem Zweck habe ich mich eines Buches bedient, das zu jedem Tag im Jahr ein paar Texte und Gedanken enthält. Es heißt „Evangelischer Lebensbegleiter“. Am 24. Januar ging es darin um folgende Themen: - Wie schön, wenn alle miteinander um einen Tisch sitzen. - Man müsste mal wieder reinen Tisch machen. - Es wird Zeit, dass wir uns mal gemeinsam an einen Tisch setzen. Dazu gab es diesen Vers aus Psalm 23:  Du bereitest vor mir einen Tisch im

Wer ist Jesus?

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Predigt am 23.02.2020  zu Lukas 18, 31-43 Ihr Lieben, Erik Flügge schreibt in seinem Buch „Nicht heulen, sondern handeln“: „Nur eines kannte ich vor meiner Tour durch den Protestantismus wirklich nicht: Theologen, die nicht an die Auferstehung Christi glauben.  Im vergangenen Jahr unternahm ich schließlich zwei Versuche, um herauszufinden, ob mich mein Eindruck täuscht. Ob ich zu sehr versucht bin, vom einzelnen Gespräch auf das große Ganze zu schließen. Bei einer Lesung, zu der so viele Theologinnen und Theologen kamen, dass der Saal so überfüllt war, dass der Ton nach draußen übertragen werden musste, trug ich eine These vor: „Niemand kann eine christliche Predigt halten, ohne an die Auferstehung zu glauben. Wer die Auferstehung nicht glaubt, hat als Predigerin oder Prediger den falschen Beruf.“ Für mich überraschend: Viele Unterstützerinnen und Unterstützer dieser These konnte ich nicht finden. Stattdessen erklärten mir Dutzende Leute in Wortbeiträgen, dass ma

Man muss auch gönnen können

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Predigt am 09.02.2020  zu Matthäus 20, 1-16 Ihr Lieben, als ich vorletzte Woche mit Freunden Doppelkopf gespielt habe, ist mir etwas sehr Schönes passiert. Um das zu erzählen, muss ich ein kleines bisschen ausholen und kurz auf die Regeln dieses Kartenspiels eingehen. Ähnlich wie beim Skat werden sogenannte Stiche gemacht. Das heißt: Wer die höherwertigste Karte hat, bekommt alle Karten, die in der Mitte liegen und damit alle Punkte. Nun ist es so, dass bei zwei gleichwertigen Karten, die zählt, die zuerst gelegt wird. Finden sich in einem Stich zum Beispiel zwei Asse, dann bekommt derjenige den Stich, der das erste As gelegt hat. Ausnahme: Die Herz-Zehn. Für die Herz-Zehn gibt es eine Sonderregel: Die zweite sticht hier nämlich die erste, wie es im Fachjargon heißt. Die Herz-Zehn ist in der Regel der höchste Trumpf und gewinnt immer. Aber: Man muss sehr vorsichtig sein, wenn man sie spielt und da noch Leute nach einem dran sind. Denn die könnten die zweite Herz-Zehn hab

Whistleblower

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Predigt am 02.02.2020  zu Offenbarung 1, 9-18 Ihr Lieben, ich möchte euch heute zum Einstieg ein bisschen was über Edward Snowden erzählen. Edward Snowden ist ein sogenannter Whistleblower. Das bedeutet jetzt nicht, dass er mit einer Trillerpfeife eine Menge Lärm verursacht. Jedenfalls nicht im wörtlichen Sinn. Im übertragenen Sinn stimmt die Übersetzung schon, denn ein Whistleblower ist jemand, der Hinweise gibt, enthüllt und aufdeckt. Und das nicht gerade leise und vorsichtig.  Snowden hat jahrelang für den US-amerikanischen Geheimdienst gearbeitet, für die CIA und die NSA, und hat im Zuge seiner Arbeit mitbekommen, dass diese Behörden weltweit Menschen ausspionieren. Irgendwann meldete sich sein Gewissen. Snowden war der Meinung, dass diese absolute Kontrolle nicht in Ordnung ist und dass es uns Menschen die Freiheit nimmt. Er war der Meinung, die Menschen müssten wissen, was da passiert und gab eine Menge vertraulicher Informationen an die Presse weiter, damit dies