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Es werden Posts vom November, 2018 angezeigt.

Auf (dem Weg zu) dem Gipfel

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(Predigt am Totensonntag zu  Philipper 1, 21-26) Ihr Lieben, ich habe heute eine Szene aus dem Buch „Das blaue Zimmer“ von Rosamunde Pilcher für euch, in der der achtjährige Toby ein Gespräch mit seiner Großmutter über das Thema Leben und Tod führt. Toby hat gerade seinen besten Freund verloren: Mr. Sawcombe, der mit 62 Jahren an einem Herzanfall starb. Toby ist sehr traurig und versucht, mit dem Verlust fertig zu werden. Wir steigen hier in das Gespräch zwischen Toby und seiner Großmutter ein: «Warst du verliebt, als du Großpapa geheiratet hast?» «Ich glaube schon. Es ist so lange her, dass ich es manchmal vergesse.» «Hast du ...» Er zögerte, aber er musste es wissen, und Gran- ny hatte sich noch nie durch eine peinliche Frage in Verlegenheit bringen lassen. «Als er starb ... hast du ihn da sehr vermisst?» «Warum fragst du? Vermisst du Mr. Sawcombe?» «Ja. Den ganzen Tag. Den ganzen Tag hab ich ihn vermisst.»  «Das gibt sich. Später ist das mi

Ich begleite dich - du begleitest mich

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(Predigt zu Hiob 14, 1-6) Ihr Lieben, ich selber habe nie etwas so Furchtbares erlebt, dass ich die Lust am Leben verloren hätte. Ich habe nie etwas so Furchtbares erlebt, dass ich zu Gott gesagt hätte: Lass mich doch einfach in Ruhe. Ich hatte zwei Phasen in meinem Leben, in denen es mir schlecht ging: Die erste Phase musste ich durchstehen, nachdem meine erste große Liebe sich von mir getrennt hatte. Das war eine schlimme Zeit, aber ich habe sie überwunden. Auch mittendrin, als ich dachte, dieses Leid in meinem Herzen ist einfach zu viel, konnte ich es noch aushalten. Ich habe auch nicht zu Gott gesagt: Lass mich doch einfach in Ruhe mit deinen Prüfungen.  Die zweite Phase waren die Jahre der Arbeitslosigkeit. Da hatte ich, glaube ich, schon eine Depression, aber auch da ging es mir zwar schlecht, aber nicht so richtig schlecht, dass ich alle Hoffnung aufgegeben hätte, wie Hiob es hier tut. Ich hatte in dieser Zeit war das Gefühl, dass die Verbindung zwischen mir

Happy Reformation Day!

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Gedanken zum Reformationstag von Pastor i.R. Rainer Ehlers: In diesem Jahr hat der Norden Deutschlands einen neuen gesetzlichen Feiertag: den 31.10., den Reformationstag.! Ich empfand es lange schon ungerecht, dass in den anderen Bundesländern mehr Feiertage waren - Allerheiligen und Fronleichnam sind zwei katholische Feiertage, die in den südlichen, den mehrheitlich katholischen Bundesländern gefeiert werden - mal abgesehen von dem Karneval.! Immer die Katholiken. Dagegen haben wir Protestanten es schwer, weil wir einfach nicht den Ruf haben, feiern zu können - und der Buß- und Bettag war ein preussischer Feiertag, also ein protestantischer - und der wurde ersatzlos gestrichen, um die Pflegeversicherung zu finanzieren… Bei den katholischen Feiertagen einen zu streichen, fand nirgendwo eine Mehrheit…! Also ein Feiertag mehr bei uns - das ist gut!! Aber musste es denn der Reformationstag sein?! Die PR im letzten Jahr war sicher mit beteiligt: 500 Jah