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Es werden Posts vom April, 2020 angezeigt.

Bereit, Opfer zu bringen?!

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Predigt am 26.04.2020  zu 1. Petrus 2, 21b-25 Ihr Lieben, ich möchte euch heute ein bisschen davon erzählen, was in einem Krankenhaus an der Westküste so los ist. Ein paar Pastorinnen und Pastoren waren dort, um sich nach der Lage zu erkundigen und um zu sehen, wie es Patienten, Ärztinnen, Pflegern, Schwestern und Angestellten so geht. Es sind noch Kapazitäten vorhanden und das Krankenhauspersonal arbeitet zum Glück noch nicht am Limit. Aber die angebotene Seelsorge wurde trotzdem sehr dankbar angenommen, weil die Situation ganz allgemein belastend ist.  Kleiner Hinweis: Natürlich waren die Seelsorgerinnen und Seelsorger in Schutzanzügen unterwegs und haben sich genauestens an die Hygienevorschriften und sonstigen Regeln gehalten, während sie im Krankenhaus unterwegs waren. Dieses Krankenhaus hat, wie so viele andere auch, inzwischen eine Corona Station. Und auf dieser Corona Station sterben Menschen. Das Schlimme ist: Diese Menschen sterben da ganz allein! Es d

So müde!

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Predigt am 19.04.2020  zu Jesaja 40, 26-31 Ihr Lieben, einige von uns sind inzwischen ziemlich müde:  Müde vom eingesperrt sein, müde von den Kontaktbeschränkungen, müde von der Ungewissheit, müde von unerfüllter Hoffnung, müde von den Ansteckungszahlen, müde von den schlechten Nachrichten aus der ganzen Welt, müde vom digitalen Leben. Viele von uns sehnen sich danach, dass all diese Dinge, die uns so ermüden, endlich aufhören. Selbst mir geht es so: Ich sehne mich nach Kontakt zu den Menschen. Ich sehne mich nach Dienstabenden bei der Feuerwehr. Ich sehne mich danach, meine Mutter in den Arm nehmen zu können. Ich sehne mich danach, wieder schwimmen gehen zu können, oder ins Kino. Ich sehne mich nach Doppelkopfabenden mit Freunden. Ich sehne mich nach Gottesdiensten mit vielen Menschen in der Kirche. Wer müde ist, sollte sich ausruhen. Das ist doch das normalste von der Welt. Wenn ich auf einer Bergtour bin und müde werde, dann setze ich mich auf einen Felsen,

Wurde uns Ostern gestohlen?

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Predigt am 12.04.2020  zu Markus 16, 1-8 Ihr Lieben, ist von euch schonmal jemand beklaut worden? Mir ist das mal über meine Kreditkarte passiert. Ich lebte damals noch in den USA und da ist irgendjemand irgendwie an meine Kreditkartennummer gekommen und hat damit für hunderte von Dollar bei iTunes Musik runtergeladen. Ich war unglaublich frustriert, weil ich zu der Zeit nur 1000 US Dollar im Monat als Einkommen hatte und davon Mann, Hund, und mich selbst versorgen musste. Inklusive Mietzahlungen, Krankenversicherung, Nebenkosten und was da eben alles so anfällt. Ich habe das zum Glück ziemlich schnell gemerkt und gleich meine Kreditkarte sperren lassen. Aber ich war trotzdem um ein paar hundert Dollar ärmer. Und dann stehst du da und bist nur noch unglaublich frustriert! Das Schlimmste war, glaube ich, das Gefühl der Hilflosigkeit, der totalen Ohnmacht. Das Geld war weg und ich konnte nichts daran ändern. Ich konnte nur versuchen, das Beste aus der Situation zu ma

Vom Ballast befreit

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Predigt am 09.04.2020  zu 2. Mose, 12, 1-14 Ihr Lieben, die Welt erkrankt an Corona und die Leute laufen los und hamstern Klopapier und Nudeln. Warum, weiß eigentlich keiner so genau. Ich hatte irgendwo im Internet als Erklärung gelesen, dass irgendjemand den Anfang gemacht hat und alle anderen haben es nachgemacht. Nennen wir diesen Jemand mal Patient 0. Patient 0 war also vielleicht der Meinung, eine Quarantäne nicht ohne Unmengen von Klopapier und Nudeln überleben zu können und fing das Hamstern an. Alle anderen haben sich davon anstecken lassen. Obwohl das Ganze total sinnbefreit ist. Vor allem, weil es ja wirklich nicht an Nachschub mangelte. Es bestand ja zu keinem Zeitpunkt die Gefahr, dass es plötzlich kein Klopapier mehr gibt oder dass die Lebensmittel ausgehen. Nur die sinnlose Hamsterei hat dann mancherorts dazu geführt, dass es diese Dinge tatsächlich nicht mehr zu kaufen gab. Ich finde, diese Hamsterei ist ein ganz passendes Thema für den Gründonn