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Es werden Posts vom März, 2021 angezeigt.

Äußerlichkeiten und Innerlichkeit

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  Predigt am 28.03. 2021  zu Hebräer 11, 1-2.12,1-3     Ihr Lieben, vergleicht ihr euch manchmal mit anderen? Wenn ja: Wie ist das? Könnt ihr gut damit um, wenn andere besser aussehen, oder etwas besser können?   Bei mir ist das ganz unterschiedlich. Eine amerikanische Freundin ist zum Beispiel unglaublich musikalisch. Sie spielt diverse Instrumente und hat eine wunderschöne Singstimme. Und damit habe ich überhaupt keine Probleme.   Dieselbe Freundin war allerdings auch mal stark übergewichtig und hat sich nie viel bewegt. Vor kurzem hat sie aber mit dem Laufen angefangen und ich war total platt, als ich auf Facebook sah, dass sie einen 10 Meilen Lauf geschafft hat. Das sind 16 km!   Ich selber habe schon immer gerne Sport gemacht. Vor ein paar Jahren schon habe ich mit dem Laufen angefangen, aber die längste Strecke, die ich bis jetzt geschafft habe, waren 7 km. Im Moment schaffe ich sogar nur dreieinhalb, weil meine Achillessehne sich sonst beschwert. Ja, ich bin neidisch. Und in die

Optimismus tötet, aber die Hoffnung hilft leben

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  Predigt am 21.03.2021  zu Hiob 19, 19-27     Ihr Lieben, wusstet ihr, dass gerade die Optimistinnen und Optimisten nicht überleben?   Das klingt erstmal sehr unglaubwürdig. Aber wenn wir nach dem Stockdale Paradox gehen, dann ist das tatsächlich so.   Jim Stockdale, nach dem dieses Paradox benannt ist, war ein Offizier der US-Marine. Er hat während des Vietnam Krieges über sieben Jahre in Gefangenschaft verbracht und ist während dieser Zeit zusammen mit seinen Kameraden durch die Hölle gegangen.   Später wurde er von James C. Collins zu seinen Erlebnissen in Vietnam befragt, der gerade für sein Buch „Good to Great“ recherchierte. Collins stellte fest, dass einige von Stockdales Kameraden die Gefangenschaft nicht überlebt hätten und wollte wissen, was sie gemeinsam hätten. Darauf antwortete Stockdale: Sie waren Optimisten.   Die Optimisten hatten sich eingeredet, dass sie an Weihnachten wieder zu Hause wären. Aber nach Weihnachten waren sie immer noch in Gefangenschaft. Dann hatten si

Wunderbar gemacht

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  Predigt am 14.03.2021  zu Psalm 139   Ihr Lieben,   treffen sich zwei Schneeflocken in der Luft. Fragt die eine: „Und, wo willst du hin?“ Die andere antwortet: „Nach Grönland, da kann ich lange liegenbleiben. Und du?“ „Nach Deutschland.“ Was willst du denn da?“ „Panik machen.“   Auf Helgoland klappt das mit der Panikmache nicht, glaube ich. Die meisten von uns hier haben sich ja durchaus über den Schnee gefreut, den wir diesen Winter abbekommen haben. Besonders weil wir hier ja sonst kaum Schnee haben, denn meistens ist es viel zu mild für Schnee. Was schade ist, denn dadurch bekommen wir oft weniger Schneeflocken zu sehen als die Festländer und Festländerinnen.  Und Schneeflocken sind doch so schön! Aus gefrorenem Wasser entstehen die beeindruckendsten kleinen Sterne. Sie sind ganz erstaunlich und wunderbar gemacht. Schneeflocken sind ganz erstaunlich und wunderbar wie wir alle.   Sie sind aber auch ganz zart und empfindlich und verschwinden schnell, wenn es zu warm wird. Das trifft

Kinder des Lichts

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  Predigt am 07.03.2021  zu Epheser 5, 1-2.8-9   Ihr Lieben,   In unserem düsteren Wohnungsflur steht in einer besonders düsteren Ecke eine Glasvase mit einer LED Lichterkette drin. Diese Lichterkette brennt da schon seit Weihnachten. Sie brennt inzwischen ziemlich funzelig, weil eigentlich die Batterien alle sind. Aber so ganz alle sind sie offensichtlich noch nicht, denn die LED Lampen geben ja noch Licht ab. Dieses kleine bisschen Licht reicht tatsächlich aus, um als Nachtlicht zu fungieren und dafür zu sorgen, dass wir uns im Dunkeln orientieren können. Die Finsternis in der nächtlichen Wohnung ist dank der funzeligen Lichterkette nicht mehr stockfinster.   Im Epheserbrief ist auch von Licht und Finsternis die Rede. Allerdings sind in diesem Fall nicht ein dunkler Hausflur und LED-Leuchten gemeint, sondern Menschen. Es gibt Menschen, die zur Finsternis gehören und dann gibt es die Kinder des Lichts. Menschen, die zur Finsternis gehören, sind diejenigen, die all das machen, was eine