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Es werden Posts vom Dezember, 2018 angezeigt.

Es liegt in unserer Natur

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Ansprache zur Jahreslosung 2019: „Suche Frieden und jage ihm nach.“ (Psalm 34, 15) Ihr Lieben,  ich bin stolze Besitzerin einer Hundedame namens Jessie. Inzwischen ist unsere Jessie etwas in die Jahre gekommen und nicht mehr so schnell auf den Beinen wie vor ein paar Jahren noch. Sie ist eine Oti, wie man auf Helgoländisch sagen würde. Eine Oma also. In Menschenjahren wäre sie inzwischen über 90 und ist nur noch sehr langsam unterwegs. Das war aber nicht immer so. Als wir sie damals vor vielen Jahren aus dem Tierheim geholt hatten, war sie noch keine drei Hundejahre alt und benahm sich, ihrem Alter entsprechend, wie ein Teenager. Sie war flippig, voller Bewegungsdrang, und jagte allem nach, was ihre Neugier weckte. Als wir sie aus dem Tierheim abholten kannte sie immerhin schon die wichtigsten Kommandos: Sitz! Platz! Bei Fuß! Meistens hörte sie auch drauf. Aber nicht immer. Diese Erfahrung machte ich, als sie mir einmal ausgebüchst war. Die Gartenpforte sta

Wir sind Engel

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(Predigt vom 30.12.2018 zu   Matthäus 2, 13-23) Ihr Lieben, vom 1. bis zum 24. Dezember gab es im Internet einen Adventskalender unserer Landeskirche:   https://www.kirchenasyl-adventskalender.de Wenn man die Internetseite besuchte, sah man zunächst vierundzwanzig Schneeflocken. Hinter jeder Schneeflocke verbarg sich die Geschichte von Menschen, die in der Kirche Zuflucht gesucht hatten. Kirchenasyl ist das Stichwort. Bei Schneeflocke Nummer 8 gab es folgendes zu lesen: Reza lebte mit seinen Eltern 2017/18 im Kirchenasyl. Die Familie war über Bulgarien eingereist. Mutter und Kind sind in therapeutischer Behandlung. Die Therapeutin des Jungen berichtet. M, U und T Als ich Reza kennenlerne, ist er fünf Jahre alt – ein freundlicher, ernster kleiner Junge. Er war mit seiner Mutter auf der Flucht, hat mit ihr schlimme Zeiten in einem gefängnisartigen Camp verbringen müssen und erst nach Monaten den Vater wieder getroffen. Die Eltern hatten berichtet, ihr S

Die Tannenbaumkerzen erzählen vom Geist der Weihnacht

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(Predigt an Heiligabend zu Lukas 2, 1-20) Ihr Lieben, vor ein paar Wochen hat mir jemand erzählt, dass er an Heiligabend in der Kirche immer die Kerzen an den Weihnachtsbäumen gezählt hat, wenn es ihm zu langweilig wurde. Damit ihr jetzt nicht auch anfangt Kerzen zu zählen, werde ich mal zur Spielverderberin und sage euch einfach, wie viele es sind. Linker Baum: 100 (vier 25er Lichterketten). Rechter Baum: 90 (drei 25er Lichterketten und eine 15er). Im Grunde ist es aber eine sehr schöne Idee, an Weihnachten die Kerzen an den Weihnachtsbäumen zu zählen. Damit richtet sich unser Blick nämlich auf das Licht, auf das Schöne, und auf das Helle in unserer Welt. Das tut besonders gut, weil wir, wie ich finde, oft geneigt sind, erstmal das Dunkle wahrzunehmen. Vor Weihnachten habe ich viele Menschen über die dunkle Jahreszeit klagen hören: „Diese Dunkelheit setzt mir richtig zu. Ich gehe morgens im Dunkeln aus dem Haus und dann ist es auch schon wieder dunkel und wenn i

Ob Maria gerne hingeschmissen hätte?

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Bilder aus Vivat: Auszeit für die Seele - Der Adventskalender 2018 (Predigt am 4. Advent    zu Lukas 1, 26-56) Ihr Lieben, Es heißt ja: Frauen gehen immer zu zweit aufs Klo. Vor Weihnachten haben mein Mann und ich uns die 6. Staffel der amerikanischen Fernsehserie „Chicago Fire“ angesehen. Die Serie erzählt, was die Feuerwehrleute und Rettungssanitäterinnen der Feuerwache 51 in Chicago so alles erleben. In einer Folge gehen die beiden Rettungssanitäterinnen Sylvie und Gabriella zu zweit aufs Klo. Eigentlich gehen die beiden öfter mal zu zweit aufs Klo: meistens um in Ruhe über wichtige Dinge reden zu können. In diesem besonderen Fall geht es um einen Schwangerschaftstest. Sylvie hatte schon seit einiger Zeit mit morgendlicher Übelkeit zu kämpfen und dazu ist ihre Regel ausgeblieben. Gabriella vermutete deshalb eine Schwangerschaft bei ihrer Freundin und Kollegin.  Na gut, die beiden sind nicht wirklich gemeinsam auf dem Klo. Die eine ist auf der Toilette, um den

Ermutigung und Ausdauer

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(Predigt am 3. Advent  zu  Römer 15, 4-13 in der Übersetzung der BasisBibel) Ihr Lieben, jedes Jahr im Mai findet hier auf Helgoland ein Marathon statt. Ein Marathon hat eine Laufstrecke von 42,195 Kilometern und das an sich ist schon monsteranstrengend. Der Helgolandmarathon hat es aber besonders in sich, denn hier kommen im Höhenprofil 45 Höhenmeter dazu, die fünfmal zu überwinden sind. Und dann der Wind! Auch im Mai kann es stürmische Tage geben und ich weiß aus Erfahrung, wie anstrengend und zermürbend es sein kann, gegen den Wind anzukämpfen. Nun laufe ich selber keine 42 Kilometer. Bei mir sind es nur sechs, aber ich versuche schon, drei bis vier Mal in der Woche, diese sechs Kilometer  zu absolvieren. Die Witterungsverhältnisse sind dabei immer ganz unterschiedlich. Ich kann nur früh morgens laufen, weil ich das sonst nicht in meinen vollen Tag unterbringen kann. Das heißt, ich laufe im Moment im Dunkeln. Dazu kommt dann vielleicht noch Regen, und dann der W