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Es werden Posts vom April, 2019 angezeigt.

Wider den Shitstorm

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(Predigt am 28.04.2019 zu  1.Petrus 1, 3-9) Ihr Lieben, ich hatte am Karsamstag auf einer Facebookseite zu unserem Gottesdienst am Ostersonntag eingeladen mit dem Bild eines Sonnenaufgangs und dem Text: „Christus ist auferstanden“. Dazu hatte ich geschrieben: „Wer heute Abend lieber zum Osterfeuer geht als in die Kirche, hat morgen noch eine Chance: Ostergottesdienst um 10:00 Uhr in St. Nicolai!“ Daraufhin gab es eine Flut von Kommentaren. Hier ist eine kleine Auswahl: „Ich gehe lieber in den Wald als ins Himmelskomikerhaus“ „Oder die Kirche geht zum Osterfeuer“ Antwort darauf: „Dann wäre ich beim Osterfeuer weg.“ „Ich guck auch lieber in den Himmel als auf den Pfarrer.“ „Ich bin vom Glauben abgekommen..., pädophil Verein mehr ist es doch nicht...“ Facebook hat gezeigt, dass viele Menschen offensichtlich nichts mehr mit dem christlichen Glauben und mit der Kirche anfangen können. Schlimmer noch: Sie stehen der Kirche sogar ziemlich ablehnend gegenüber. Es

Gegen die Einsamkeit

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(Predigt vom Ostersonntag, dem 21.04.2019 zu Johannes 20, 11-18) Ihr Lieben, In der „Zeit“ (Ausgabe 15/2019) gab es vor Kurzem einen Artikel mit der Überschrift: „ Gegen die Einsamkeit “.  Untertitel: „ Das unfreiwillige Alleinsein ist eine Epidemie, die sich in der Gesellschaft ausbreitet und viele Menschen krank macht. Endlich unternehmen Politiker, Ärzte und Nachbarn etwas dagegen. “ Daraus möchte ich euch einen Auszug vorlesen: „ Zum Arzt müsse sie heute Nachmittag. Eigentlich ein Routinebesuch, sagt die Anruferin, aber man wisse ja nie, in ihrem Alter. Vorher will sie noch einkaufen gehen, einen neuen Duschvorhang braucht sie. Und dann sei da noch die Enkelin in München; die komme bald in die Schule, dabei sei sie doch noch so zart. Elke Schilling nickt, fragt nach: » Wie oft sehen Sie Ihre Enkelin denn?« und sagt mitfühlend: » Das kenne ich « – ganz so , als säße sie der Frau gegenüber . Tatsächlich sitzt Schilling mit einem Headset vor einem Telefon und spric

Wir können Gottes Plan nicht verhindern

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(Predigt am 07.04.2019 zu   J ohannes 18, 28 - 19, 5) Ihr Lieben, 1998 war ich für ein knappes halbes Jahr in Papua-Neuguinea. Ich hatte gerade mein Theologiestudium beendet und musste bis zum Vikariat noch Zeit überbrücken. Also bewarb ich mich für ein Stipendium des Nordelbischen Missionszentrums. Heute ist es das Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche. Ich wurde angenommen und durfte die kirchliche Arbeit am anderen Ende der Welt kennen lernen. Papua Neuguinea war damals schon ein sehr unsicheres Land. Gerade im Hochland mussten wir immer mit Straßensperren und Überfällen durch Einheimische rechnen. Zum Glück musste ich die Erfahrung eines Überfalls nicht machen. Aber ein Mitarbeiter in der Partnerschaftsarbeit, Kipoi Tokali, erzählte, dass er Opfer eines solchen Überfalls geworden war. Er berichtete, dass er mit einem Auto der Kirche unterwegs gewesen war und dass sein Auto durch eine Straßensperre angehalten wurde. Es lag ein Baumstamm quer über der Straße