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Es werden Posts vom Februar, 2019 angezeigt.

Er führet mich

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Predigt am 28.02.2019 zu Psalm 23 (Gedenkgottesdienst zur Wiederfreigabe  Helgolands) Ihr Lieben, ich erinnere mich an eine kleine Andacht, die wir im letzten Jahr mit dem Kindergarten hier in der Kirche gefeiert haben. Während der Andacht gab es eine kleine Aktion mit den Kindern: Die Erwachsenen sollten sich mit geschlossenen Augen von den Kindern durch die Kirche zum Taufbecken führen lassen. Ich stand also ganz hinten in der Kirche, den langen Mittelgang vor mir und machte die Augen zu. Dann spürte ich, wie sich eine kleine Kinderhand in meine schob und ich an dieser Hand ein wenig nach vorne gezogen wurde. Eine zweite kleine Hand versuchte, mich an meinem Bein in die richtige Richtung zu schieben. Ich muss gestehen, dass mir der Mittelgang unserer Kirche noch nie so lang vorkam. Ich hatte wirklich ein bisschen Angst, dass ich jeden Moment ordentlich gegen eine Kirchenbank rempeln würde und ich muss gestehen, dass die Versuchung groß war, zwischendurch zu blinzel

Gastfreundlich ohne Vorbehalte?

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(Predigt am 24.02.2019 zu   Apostelgeschichte16, 9-15) Ihr Lieben, der Name Lydia scheint Programm zu sein für Gastfreundlichkeit: Auch bei uns gibt es eine Lydia, die sehr gastfreundlich ist. Letztes Wochenende hat es einen Wohnungsbrand auf unserer Insel gegeben und eine Familie hat ihr Zuhause verloren. Lydia zögerte nicht und nahm gleich das Kind der Familie bei sich auf. Das Wichtige dabei ist, dass nicht nur dafür gesorgt wurde, dass das Kind ein Dach über dem Kopf hatte und ein Bett, in dem es schlafen konnte. Es wurde auch mit viel menschlicher Nähe, Wärme und Geborgenheit versorgt. Das ist es, was Gastfreundlichkeit ausmacht. Ich glaube, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte: Das hätte jede und jeder von uns getan. Das Kind ist immerhin noch im Kindergartenalter und pflegeleicht. ;-) Ich bin des weiteren davon überzeugt, dass nicht nur getaufte Christinnen und Christen so gastfreundlich gewesen wären und das Kind bei sich aufgenom

Auf dem Weg der Gerechtigkeit

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(Predigt vom 17.02.2019 zu  Prediger 7, 15-17) Ihr Lieben, am 19. Januar 1919 durften Frauen hier in Deutschland das erste Mal wählen und auch selbst gewählt werden. Wir feiern gerade 100 Jahre Frauenwahlrecht. Davor sah die Welt für Frauen noch anders aus.  Ungerechter:   1848 Wohl spricht man viel von Freiheit für alle, aber man ist gewöhnt unter dem Wort ‚alle’ nur die Männer zu verstehen. Diese Worte schrieb die Frauenrechtlerin Louise Dittmer anlässlich der Wahl zur Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche 1848, bei der keine Frauen, sondern nur besitzende Männer  ab 25 Jahren vertreten waren. Vor mehr als 150 Jahren hatten Frauen in Deutschland kein Wahlrecht, kein Recht auf Erwerbstätigkeit oder persönlichen Besitz, sie waren als Ehefrauen sozial und ökonomisch von ihren Ehemännern oder wenn sie unverheiratet waren von ihren Vätern abhängig.“   (Quelle:   https://www.100-jahre-frauenwahlrecht.de/jubilaeum/100-jahre-frauenwahlrecht-geschic