Quelle der Inspiration

 


Predigt  zu Johannes 7, 37-39

 

Ihr Lieben,

folgende wahre Geschichte hat sich an einer Supermarktkasse zugetragen:


Ein junges Paar stand an einer sogenannten Self-Checkout Kasse, also Selbstbedienungskasse. (An einer Selbstbedienungskasse übernimmt der Kunde oder die Kundin selbst die Arbeit der Preiseingabe und regelt auch mit der Bezahlung alles selbst.)

 Hinter dem Paar an der Selbstbedienungskasse wartete eine Frau. Eine Mitarbeiterin des Supermarktes wies die wartendende Frau darauf hin, dass nebenan gerade eine Kasse frei geworden sei und fragte, ob sie nicht dorthin wechseln wolle. Die Frau verneinte mit der Begründung, dass sie es nicht eilig habe und ruhig warten könne, bis die beiden vor ihr fertig waren.

 Nachdem auch diese Kundin ihre Einkäufe gescannt und bezahlt hatte, ging sie noch einmal zu der Mitarbeiterin des Supermarktes und erzählte: „Es war genau richtig, dass ich da stehengeblieben bin. Das Paar vor mir hatte nicht genug Geld dabei, um die Einkäufe zu bezahlen. Da konnte ich dann aushelfen. Ich bin froh, dass ich nicht die Kasse gewechselt habe, sondern da stehengeblieben bin. Sonst hätte ich ja nicht helfen können.“

 

Ich bin mir sicher: Da war der Heilige Geist am Werk. Die Kundin und die Mitarbeiterin des Supermarktes haben das übrigens genauso gesehen.

 

Ob es jetzt der Heilige Geist war, der die Kundin veranlasst hat, nicht die Kasse zu wechseln? Wer weiß. Darüber kann man sicher streiten. Aber es war definitiv der Heilige Geist, der bewirkt hat, dass diese Frau ganz selbstverständlich aushalf, als die beiden vor ihr ihren Einkauf nicht bezahlen konnten. Da ist ganz viel Nächstenliebe geflossen. Und wenn ganz viel Nächstenliebe fließt, dann steckt da in jedem Fall die Heilige Geistkraft Gottes dahinter.

 

Bestätigung bekommen wir durch das, was Jesus am letzten Tag des Laubhüttenfestes zu den Menschen sagt.

 

Kleine Zwischenbemerkung: Das Laubhüttenfest ist das jüdische Erntefest im Herbst. Es wird 7 Tage lang gefeiert und während des Festes wohnen die Menschen in Hütten aus Laub und Zweigen, um so an die Zeit der Wüstenwanderung des Volkes Israel zu erinnern

 

Jesus befindet sich also auf dem Laubhüttenfest und kündigt das Kommen des Heiligen Geistes an.

 

An anderen Stellen in der Bibel bekommen wir zu hören, dass der Heilige Geist einerseits als Ersatz für Jesus gedacht ist, der ja nicht mehr leibhaftig unter uns ist, weil: in den Himmel aufgefahren. Der Heilige Geist ist die Kraft, die uns trösten und leiten soll. Aber nachdem, was Jesus da auf dem Laubhüttenfest äußert, wird der Heilige Geist auch durch uns in der Welt wirken!

 

Jesus sagt nämlich:

"Wenn jemand Durst hat, soll er zu mir kommen und trinken – jeder, der an mich glaubt. So sagt es die Heilige Schrift: 'Ströme von lebendigem Wasser

werden aus seinem Inneren fließen.'" 

Das wären dann wir. Wir werden durch den Heiligen Geist zur Quelle des lebendigen Wassers.

 

Ich war erst ziemlich verwundert über diese Aussage und habe mich gefragt, ob ich falsch gelesen, falsch übersetzt oder falsch verstanden habe. Christus muss doch eigentlich die Quelle des lebendigen Wassers sein! 

Das bleibt er natürlich, aber durch die Kraft des Geistes können wir das auch werden.

 

Aus Jesus Christus strömen Liebe, Kraft, Frieden und viele andere Dinge, die lebendig machen. Durch das Wirken von Gottes Geist, kann das alles aber auch aus mir herausströmen und ich kann all das weitergeben an andere. 

 

Wenn ich dazu motiviert bin, oder besser inspiriert bin, dann ist es das Wirken des Heiligen Geistes. Wenn ich anderen in Liebe und Frieden begegne und es bei anderen Menschen dann auch etwas zum Guten verändert, dann ist das das Wirken des Heiligen Geistes. 

 

Das heißt aber auch, dass ich loslassen kann und muss. Ich muss mich weder selbst unter Druck setzen, als Christ oder Christin besonders viel zu leisten, noch muss ich mich von anderen unter Druck setzen lassen.

 

Ich kann es ruhig dem Heiligen Geist überlassen, Liebe, Kraft und Frieden zum Strömen zu bringen. Alles, was von mir gefordert ist, ist der Wille, auf mein Bauchgefühl zu hören und ein bisschen Offenheit, wenn der Heilige Geist mir sagt: „Ach bleib doch einfach an dieser Kasse stehen. Die zwei vor dir sind ja gleich fertig.“

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Team Welt

Whistleblower

Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen